Betriebswirtschaft: 21. Jahrhundert im Wandel zur Null – Grenzkosten-Gesellschaft

Diskussionsbeitrag vom Immobilienexperte Eric Mozanowski, erfahrener Marktteilnehmer, Experte im Denkmalimmobilienbereich diskutiert mit Branchenkennern, Unternehmern aus Mittelstand und Großunternehmen und Interessierten die wirtschaftliche Zukunftsentwicklung für das 21. Jahrhundert.

Im Rahmen von Inhouse-Veranstaltungen in Stuttgart, Leipzig und Berlin wies der eingeladene Referent und Wirtschaftsökonom auf die neue wirtschaftliche Entwicklung der Null-Grenzkosten-Gesellschaft hin. Dieses Wirtschaftsphänomen wird die Welt im 21. Jahrhundert noch einmal revolutionär verändern. Es wird zu einer drastischen Verringerung der Einkommenskluft, einer Demokratisierung der Weltwirtschaft und einem Aufbau einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft führen.

Warum Revolutionär? – Was sind Grenzkosten?

Der Wirtschaftsökonom hierzu: „Grenzkosten sind die Kosten, die entstehen, wenn ein bereits produzierter Gegenstand nochmals reproduziert wird. Dieser Erfolg ist eine unfassbare Steigerung der Produktivität durch Verringerung der Herstellungs- und Weitergabekosten von Gütern und Dienstleistungen, die die Preise radikal senken werden. Grenzkosten sind betriebswirtschaftlich diejenigen Kosten, die bei der Herstellung einer zusätzlichen Einheit einer Ware bzw. Dienstleistung anfallen.

Lässt man die Fixkosten außen vor, welche zusammenhängende Auswirkungen hat das in den verschieden Prozessabläufen?- Worin liegt der Antrieb?

Ganz einfach: Dieses Phänomen führt natürlich zur Arbeitslosigkeit von einzelnen Marktteilnehmern und Wegfallen von Industrien, aber auch zu großen Produktivitätssprüngen. Der Antrieb des Verschwindens von hohen Grenzkosten ist die technologische Entwicklung. Immobilienkaufmann Eric Mozanowski und die Teilnehmer diskutieren über die gravierendsten technologischen Entwicklungsschübe der letzten Jahrzehnte.

Der Wirtschaftsökonom verdeutlicht am Beispiel die Zusammenhänge zum besseren Verständnis. Ein Theaterstück, das in einem normalen Staatstheater aufgeführt wird, kann allabendlich etwa 200 Personen erreichen. Ein Kinofilm, der einmal gedreht wird, kann allabendlich auch 200 Menschen erreichen. In dem einen Fall muss beim Theater eine ganze Truppe von Schauspielern auftreten. In dem anderen Fall muss einfach nur der Projektor elektrisch gestartet werden und erneut laufen. Genauso gilt es für die Portraitmalerei. Durch das Aufkommen der Fotografie sind Portraitmaler unnötig geworden. Die Reproduktion einer einmal hergestellten Fotografie kostet quasi nichts. Das bedeutet, die Grenzkosten sind extrem gering. Die Ökonomen, die dieses Phänomen schon seit vielen Jahren beobachten, hätten allerdings nie ahnen können, dass die technische Revolution, die eine extreme Produktivität entfesselt hat, die Grenzkosten auf nahezu null zu senken vermag. Im Besonderen betroffen davon sind jedenfalls die Bereiche Information, Energie und viele gegenständliche Waren sowie Dienstleistungen. Diese sind fast im Überfluss vorhanden.

Technologie fördert Rationalisierung – Wirtschaftsmärkte werden überflüssig

Betriebswirtschaft: 21. Jahrhundert im Wandel zur Null – Grenzkosten-Gesellschaft – Diskussionsbeitrag von Eric Mozanowski, Stuttgart
Betriebswirtschaft: 21. Jahrhundert im Wandel zur Null – Grenzkosten-Gesellschaft – Diskussionsbeitrag von Eric Mozanowski, Stuttgart

Dies sieht man zum Beispiel daran, dass im Bereich Informationsgüter Leute nunmehr selbst ihre Musik produzieren und teilen können. Gleiches gilt für Videos, Wissen auf Wikipedia. Das Null-Kosten-Grenzkosten-Phänomen zwingt z. B. die Musikindustrie in eine wirtschaftliche Krise, treibt Zeitungen und Magazine in die Insolvenz und hat die Buchbranche aufgerüttet. So sind z. B. sechs Millionen Studenten derzeit bei kostenlosen Massive Open Online Courses (MOOCs) eingeschrieben, wo Wissen praktisch zu null Grenzkosten vermittelt wird, teilweise durch renommierteste Wissenschaftler. Dieses Modell des Online-Lernens zwingt bereits z. B. Universitäten zum Nachdenken.

Durch das „Internet der Dinge“, das nunmehr in den nächsten Jahren Millionen und Hunderte Millionen Konsumenten in die Lage versetzt, Eigenenergie zu produzieren und mit anderen zu teilen, genauso wie die Produktion von preiswerten Dingen über 3-D-Drucker. Die Verschmelzung der Informationen zwischen Gegenständen und menschlichen Informationen wird einen Produktivitätsschub freisetzen, der eine erhebliche Veränderung des wirtschaftlichen Systems zur Folge haben wird. Diesem Prinzip folgend, produzieren nunmehr Hunderttausende von Firmen und individuellen Personen kostenlose Software mit nahezu null Grenzkosten. Sie produzieren mit dem eigenen 3-D-Drucker aus Papier und Plastik billige Produkte. Die Dezentralität dieser Möglichkeiten führt zu erheblichen Kosteneinsparungen.

Fazit: Technologiefortschritt wandelt das  21zigste Jahrhundert – Neue Möglichkeiten zur Nutzung

Dies gilt auch für Ideen rund um die Tauschwirtschaft, die durch Informationstechnologie entsteht. Zum Beispiel sind 40 % der amerikanischen Bevölkerung schon 2014 in genossenschaftlich organisierten Teil- und Tauschwirtschaften engagiert. Dies gilt für 800.000 Personen, die die Dienste von Car-Sharing-Organisationen nutzen.

Der Übergang vom Eigentum zu der Frage der teilweisen Nutzung von Gegenständen ist damit in nahe Zukunft gekommen und wird einen festen Platz einnehmen.

Veranstalter Eric Mozanowski bedankt sich bei allen Teilnehmern und der Wunsch nach weiteren Veranstaltungen und Diskussionsbeiträgen wird nachgekommen werden.

V.i.S.d.P.:

 

Eric Mozanowski

Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich